Atria hat hinsichtlich seiner Geflügellieferkette einen wichtigen Schritt in Richtung sojafreies Futter getan. Ende 2019 war der Anteil finnischer Futtererbsen im Hühnerfutter erstmals höher als Sojaschrot. In diesem Jahr wird der Anteil finnischer Futtererbsen auf etwa 13 % steigen, während der Anteil von Sojaschrot voraussichtlich unter 10 % fällt.

 

„Wir bei Atria fühlen uns einer CO2-neutralen Lebensmittelkette verpflichtet und wir möchten kontinuierlich von importiertem Soja auf finnisches Futterprotein umsteigen. Langfristig ist es unser Ziel, auf den Einsatz von Soja vollständig zu verzichten. Deshalb haben wir damit begonnen, nach finnischen Alternativen zu suchen, um Sojaschrot zu ersetzen”, erzählt Anne Rauhala, Development Manager für Geflügelfutter.

 

Sojaschrot ist eine gute Eiweißquelle für Viehfutter, aber insbesondere in Südamerika führt der Anbau von Sojabohnen zur Ausweitung der Anbauflächen, wodurch beispielsweise Regenwälder betroffen sind. Atria verwendet in seinem Viehfutter nur zertifiziertes, verantwortungsbewusst produziertes Soja von Herstellern, die sich für eine nachhaltige Produktion und den Schutz des Regenwaldes einsetzen. Das gesamte von Atria eingesetzte Soja stammt aus Nordamerika.

 

Die wichtigsten Futtermittelrohstoffe in der Atria Geflügellieferkette sind geschälter Hafer und Futterweizen. Futtererbsen und Soja liefern die notwendige Proteinergänzung.

 

Wohl der Tiere an erster Stelle

 

Dank finnischer Eiweißquellen konnte der Einsatz von Sojaschrot von 2013 bis 2014 erfolgreich reduziert werden, als sein Anteil im Hühnerfutter bei etwa 15 % lag. Proteinreicher geschälter Hafer eignet sich gut für das Geflügel. Anders bei Ackerbohnen und Raps, die Elemente enthalten, die für Hühner in großen Mengen schädlich sind.

 

Während der Anbau von Futtererbsen in Finnland in der Vergangenheit gering war, haben neue Sorten die Anbausicherheit verbessert und die Verfügbarkeit erhöht. A-Rehu, der eigene Tierfutterhersteller von Atria, ermutigt Landwirte aktiv, Futtererbsen anzubauen.

 

„Futtererbsen bringen auch in den trockeneren Sommern gute Ernten und sorgen für Bodenfruchtbarkeit, da sie Stickstoff im Boden binden. Für Geflügel haben sich Futtererbsen als ausgezeichneter Rohstoff erwiesen, und es gibt keine Begrenzung, wie viel davon eingesetzt werden kann“, erklärt Anne Rauhala.

 

Atria ist also seinem Ziel, sojafreies Hühnerfuttermittel einzusetzen, erneut einen Schritt näher. Das Produktionsvolumen finnischer Eiweißrohstoffe reicht jedoch noch nicht aus, um Sojaschrot vollständig zu ersetzen. Beispielsweise beträgt der Proteingehalt von Futtererbsen 20 %, während der Proteingehalt von Sojaschrot 50 % ausmacht. Es muss daher eine größere Menge an Futtererbsen als Sojaschrot verwendet werden. Außerdem müssen Änderungen an der Futtermittelmischung schrittweise vorgenommen werden, um deren Auswirkungen auf das Geflügel beobachten zu können.

 

„Das Wohl der Tiere steht für uns immer an erster Stelle“, so Anne Rauhala.